2025-07-21 IDOPRESS
Heute Abend (18. Juli 2025) wurde Landrat Markus Möller feierlich in sein Amt eingesetzt. Bei ihrer Ansprache gratulierte ihm Regierungspräsidentin Susanne Bay zu seiner Wahl. Sie wünschte Möller eine erfolgreiche Amtszeit.
„Es ist mir eine große Freude erneut – darf ich sagen – hier bei Ihnen im Landkreis Göppingen zu sein,heute um Herrn Markus Möller offiziell in seinem neuen Amt als Ihren neuen Landrat zu vereidigen und ihn zu verpflichten.
Ein Landrat steht an einer wichtigen Schaltstelle unseres demokratischen und föderalen Gemeinwesens – er hat eine sehr spannende Aufgabe an einer der Schnittstellen zwischen Land und kommunaler Ebene,zwischen staatlichen Aufgaben und Aufgaben der kommunalen Selbstverwaltung. Und genau darin liegt die Besonderheit – und auch eine Herausforderung – des Amtes,das Sie,lieber Herr Möller,nun übernehmen.
In Baden-Württemberg hat das Landratsamt nämlich eine Doppelfunktion,ein Landrat hat zwei Hüte im Schrank: Das Landratsamt ist zum einen Kreisbehörde,also die zentrale Verwaltungseinheit des Landkreises. Als solche ist es den kommunalpolitischen Entscheidungen des Kreistags verpflichtet,dem demokratisch gewählten Gremium der Bürgerinnen und Bürger dieses Landkreises. Hier geht es um Kreisentwicklung,Infrastruktur,Bildung,Gesundheit,Soziales und vieles mehr – also um all die Themen,die ganz konkret das Leben der Menschen vor Ort mitprägen.
Gleichzeitig ist das Landratsamt aber auch untere staatliche Verwaltungsbehörde,also quasi ein verlängerter Arm des Landes. In dieser Rolle setzt es staatliches Recht um – etwa im Bereich des Verkehrsrechts,des Immissionsschutzes,des Baurechts oder der Lebensmittelüberwachung.
Diese Doppelfunktion verlangt von einem Landrat ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein,an Integrationsfähigkeit,an juristischer wie politischer Klugheit – und: an Führungsstärke und Menschlichkeit. In Ihrem neuen Amt sind Sie also beides: Zusammen mit dem Kreisrat Gestalter im Landkreis und für das Land Garant für die Umsetzung staatlichen Rechts.
Gerade in Zeiten,in denen wir als Gesellschaft vor großen Herausforderungen stehen – ich nenne nur die Transformation unserer Wirtschaft,die demografische Entwicklung,Digitalisierung und KI,die Folgen von Kriegen,die Auswirkungen von unberechenbaren Entscheidungen von Präsidenten wichtiger Großmächte sowie das Megathema für die Menschheit: den Klimaschutz – bei all dem braucht es Verantwortungsträger,die vorausschauend handeln,klar kommunizieren und ihre Verwaltung effektiv führen können. Lieber Herr Möller,ich bin überzeugt: Sie bringen all das mit.
Sie haben in Ihrer bisherigen Laufbahn bewiesen,dass Sie bei ihren Aufgaben in der Verwaltung – eben nicht nur verwalten,sondern gestalten wollen. Sie wissen,wie Verwaltung funktioniert – und Sie wissen,was Menschen von Verwaltung erwarten: nämlich Verlässlichkeit,Transparenz,Bürgernähe und Serviceorientierung. Sie haben auf vielen verschiedenen Ebenen gewirkt – in einem Regierungspräsidium – daran haben Sie beste Erinnerungen,das ist schön! – in Ministerien und in letzter Verwendung als Erster Landesbeamter im Alb-Donau-Kreis. Das ist das perfekte Rüstzeug für das,was Sie nun anpacken wollen gemeinsam mit dem engagierten Team im Landratsamt Göppingen und gemeinsam mit dem Kreistag.
In Ihrer Bewerbungsrede haben Sie aufgezeigt,was Ihnen wichtig ist: ein respektvolles Miteinander – insbesondere auch mit dem Kreistag. Sie setzen auf Vertrauen,auf offene Kommunikation und auf gemeinsame Lösungen.
Sie setzen für Ihren Landkreis die Überschrift eines „ermöglichenden Landkreises“ – Das heißt: als erstes schauen,ob es einen Weg gibt,ein Ziel zu erreichen und nicht erst Dinge zu suchen,warum etwas nicht gehen kann. Das gefällt mir gut,ist auch meine Vorstellung von Verwaltungshandeln. Ich wünsche Ihnen,dass es möglichst oft solche Wege gibt,immer wird das aber nicht der Fall sein.
Und ja,natürlich: Für Vieles,was von einem Kreis erwartet wird,da braucht es Ressourcen – personelle und finanzielle. Lieber Herr Möller,der Haushalt des Landkreises ist mir natürlich bekannt,wir müssen ihn im RP ja genehmigen– und,sagen wir mal so: Es ist auch bei Ihnen im Kreis keine einfache Ausgangslage. Aber die kann gerade auch der Ansporn sein für kreative Lösungen – und wir sind uns sicher auch einig,dass es bei verschiedenen großen Themen dringend andere Rahmenbedingungen braucht.
Auch habe ich mit einem Schmunzeln zur Kenntnis genommen,dass Sie sich bereits vorgenommen haben,„ein bisschen mehr Geld aus Stuttgart“ in den Landkreis Göppingen zu holen. Ich sage Ihnen: Wir haben das vernommen – und wir stehen gerne bereit,wo immer es möglich ist. Ihnen werden gute Argumente einfallen,da bin ich mir sicher.
Lieber Herr Möller,
Sie übernehmen bereits seit dem 1. Juli Verantwortung für eine Region mit großer Tradition,hoher Lebensqualität und touristischen Highlights. Ihr Kreis ist in Vielem gut aufgestellt. Aber es gibt auch immer wieder neue Aufgaben und vieles sind eben Daueraufgaben,die immer im Fokus stehen: Wohnraum schaffen,Mobilität sichern,soziale Teilhabe ermöglichen,bestmögliche Gesundheitsversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis,die Verwaltung modernisieren,Klimaschutz – das alles sind Dinge,bei denen Sie gefordert sind. Dazu gehört sicher auch das ganz wichtige Thema Zusammenhalt im Landkreis Göppingen. Hier sehen Sie eine vermittelnde Aufgabe für sich,für die ich Ihnen offene Türen wünsche – die nehme ich wahr – und gutes Gelingen.
Als Landrat sind Sie bei all den Aufgaben also sowohl als Manager,als Verwalter,als Gestalter,als Vermittler und als Repräsentant gefragt.
Sie tragen die Verantwortung dafür,dass die Abläufe in der Kreisverwaltung reibungslos funktionieren und die Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger weiterhin engagiert,effizient und am besten geräuschlos erbracht werden. Solch verlässliches Agieren der öffentlichen Hand stärkt gerade in stürmischen Zeiten das Vertrauen in unseren Rechtsstaat.
Ich finde,wir dürfen deshalb insbesondere zu solchen Anlässen wie dem heutigen darauf hinweisen,dass manche beklagten Untergangsszenarien,dass in unserem Staat gar nichts mehr funktioniere – erstens nicht stimmen- und – zweitens – eine kollektive Niedergedrücktheit erzeugen,die genau das Gegenteil von dem bewirkt,was wir gerade brauchen. Wir brauchen eine offene und ehrliche Debatte darüber,an welchen Stellen wir im Moment zu kompliziert aufgestellt sind,wo Dinge konkret nicht funktionieren,wo wir uns neu kommitten müssen,wie viel wir in welcher Tiefe regeln wollen. Und wir als Bürgerinnen und Bürger müssen eine Debatte führen,wie viel Einzelfallgerechtigkeit wir hinterlegt haben wollen.
Und wir brauchen bei allen Herausforderungen auch den Blick auf die Chancen,eine Zuversicht,die Lust auf Aktivität und Gestalten weckt!
Bei all diesen Debatten spielen die Vertreterinnen und Vertreter „des Staates“,also auch Sie,lieber Herr Möller eine gewichtige Rolle.
Den nötigen Mut und Willen,all die Dinge anzugehen,haben Sie bereits mit ihrer erfolgreichen Bewerbung bewiesen.
Sie müssen dies nicht allein tun. In Zusammenarbeit mit dem Kreistag,der Verwaltung,den kreisangehörigen Kommunen,den Vereinen und Gruppierungen,der Wirtschaft und – ganz wichtig – den Bürgerinnen und Bürgern,können Sie den Landkreis Göppingen mitgestalten. Dabei werden sich nicht immer alle einig sein in der Sache. Es wird sicherlich und hoffentlich auch mal kontrovers und robust diskutiert. Diskussionen sind der Kern der Demokratie,aber dabei sollte immer mit Respekt für die Position der oder des anderen das beste Ergebnis gesucht werden in gemeinsamer Verantwortung für das große Ganze.
Und natürlich haben Sie beim Weiterbringen des Landkreises uns „vom Land“ als Partner. Im Regierungspräsidiums Stuttgart werden meinen Kolleginnen und Kollegen und ich,wenn nötig kritisch – wir sind ja auch Ihre Aufsicht – viel lieber aber beratend und ermöglichend,an Ihrer Seite stehen. Meine Kolleginnen und Kollegen und ich bieten Ihnen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit an,wie wir sie auch mit Ihrem Vorgänger gepflegt haben.
Ich gratuliere Ihnen nochmal ganz herzlich zu Ihrer Wahl und wünsche Ihnen alles Gute,insbesondere beste Gesundheit,viel Gestaltungswillen und das viel zitierte glückliche Händle für die nächsten Jahre!
Und ich hoffe sehr,dass Ihnen Ihre neue Aufgabe auch Zeit lässt zum Durchatmen. Nehmen Sie sich die!“
Foto von Tanja Locker
PM Regierungspräsidium Stuttgart
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