2025-11-03 https://www.spiegel.de/wirtschaft/frankreich-justiz-wegen-kinderaehnlicher-sexpuppen-bei-billigversender-shein-alarmiert-a-bd6f017c-f28d-4315-b49c-27109f500a42 HaiPress

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Shein-Pop-up-Store in London (im September)
Foto: Isabel Infantes / REUTERS
Billigstversender aus Asien geraten immer wieder wegen ihrer Qualitätsstandards in die Kritik. Im Fall der Firma Shein geht es aktuell allerdings weniger um die Qualität als um moralische und vielleicht sogar rechtliche Fragen. Wegen des Verkaufs von kinderähnlichen Sexpuppen auf der Online-Verkaufsplattform hat die französische Anti-Betrugsbehörde die Justiz eingeschaltet.
Auf der Plattform seien Sexpuppen mit »kindlichem Aussehen« angeboten worden,erklärte die Behörde am Samstag. Zudem seien die Puppen auf eine Art beschrieben worden,dass »an dem pädopornografischen Charakter kaum zu zweifeln« sei. Sie habe den Vorfall der Justiz gemeldet,erklärte die Antibetrugsbehörde.
Das Unternehmen teilte am Samstag mit,die Puppen seien »umgehend« von der Plattform entfernt worden. Es werde untersucht,wie die Anzeigen,die auf die Verkaufsplattform gelangen,die Anbieter und die unternehmensinternen Kontrollen umgehen konnten. Zudem solle dafür gesorgt werden,dass nicht ähnliche Produkte von anderen Verkäufern angeboten werden könnten.
Ein von der Zeitung »Le Parisien« veröffentlichter Screenshot
zeigt eine Sexpuppe mit dem Körperbau und dem Gesicht eines kleinen Mädchens und Teddy im Arm,flankiert von einer Produktbeschreibung mit klar sexuellem Unterton. Es sei nicht auszuschließen,dass Kinder auf der Suche nach einer Puppe auf Shein mit ein paar Klicks zu dem Sexpuppen-Angebot weitergeleitet würden,sagte Antibetrugsbehörden-Chefin Alice Vilcot-Dutarte der Zeitung.
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Auch die EU ermittelt gegen Shein wegen möglicher Verstöße gegen EU-Gesetze zum Verbraucherschutz und die Regeln für Onlineplattformen.
Vor wenigen Tagen waren Shein und der Konkurrent Temu auch in Deutschland in die Schlagzeilen geraten (mehr dazu lesen Sie hier). Die Stiftung Warentest hatte bei zahlreichen Produkten giftige Schwermetalle und andere Verstöße gegen EU-Standards festgestellt. So überschritten zum Beispiel die Cadmiumkonzentrationen von Verschlüssen zweier Halsketten von Shein den zulässigen Grenzwert um das 8500-Fache. Cadmium ist als krebserregend eingestuft und kann Knochen- und Nierenschäden verursachen.
jok/AFP
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