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Briefkästen in Kopenhagen

Foto: Stephan Schulz / dpa-Zentralbild / picture alliance

Wer noch eine letzte Ansichtskarte aus dem winterlichen Kopenhagen-Urlaub in einen der öffentlichen roten Briefkästen werfen möchte,muss sich beeilen. Als wohl erstes Land Europas stellt das hoch digitalisierte Dänemark in diesen Tagen die öffentliche Briefzustellung ein und entfernt sämtliche Briefkästen aus dem Stadtbild.

Briefmarken werden bereits seit dem 18. Dezember nicht mehr verkauft,die letzten Briefe am Dienstag verteilt,bis zum Jahresende sollen alle öffentlichen Briefkästen aus dem deutschen Nachbarland verschwunden sein. Es ist ein ungewöhnlicher Vorgang: Der Weltpostverein teilt mit,ihm sei nicht bekannt,dass ein anderes Land unlängst einen ähnlichen Schritt gemacht habe.

Dänemark: 90 Prozent weniger Briefe seit Jahrtausendwende

Dänemark gilt in Sachen Digitalisierung als Vorreiter,gerade im Vergleich zu seinem südlichen Nachbarn Deutschland. »Die Dänen sind immer digitaler geworden,und das,was früher als Brief verschickt wurde,erhalten die allermeisten heute digital«,heißt es vom staatlichen Postunternehmen Postnord,zu dem sich die dänische und die schwedische Post 2009 zusammengeschlossen hatten. Seit der Jahrtausendwende sei die Briefmenge im Land um mehr als 90 Prozent gefallen,Tendenz weiter sinkend.

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Und was passiert nun mit den Briefkästen?

Viele der rund 1.500 roten Briefkästen im Land wurden bereits seit dem Sommer schrittweise abgenommen. Auf dem Schrottplatz sind sie aber nicht gelandet: Seit Mitte Dezember konnten Interessierte einen von 1000 der Kästen – »ein kleines Stück dänisches Kulturerbe«,wie es von Postnord hieß – online erwerben. Je nach Gebrauchsspuren kosteten sie umgerechnet 200 bis 270 Euro. Die Einnahmen sollen einem guten Zweck zugutekommen. Innerhalb weniger Tage waren alle Briefkästen verkauft.

jmm/dpa

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