2025-10-17 https://www.spiegel.de/wirtschaft/versicherungen-vienna-insurance-group-kauft-nuernberger-a-fab638b1-b048-47c0-8c3c-2ec099613952 HaiPress
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Werbung der Nürnberger Versicherung (Archivbild)
Foto: Sportfoto Zink / DaMa/ imago/Zink
Es gab wohl mehrere Interessenten,den Zuschlag für den Kauf der Nürnberger Versicherung hat die Vienna Insurcance Group (VIG) erhalten. Kaufpreis: bis zu 1,38 Milliarden Euro.
Die VIG,die auf ihrem Heimatmarkt vor allem mit der Marke Wiener Städtische bekannt ist,bietet 120 Euro je Aktie der Nürnberger Beteiligungs-AG,der börsennotierten Holding des Versicherers,wie die Beteiligten in der Nacht zum Freitag mitteilten. Sie hat sich von Großaktionären bereits 64,4 Prozent der Anteile gesichert. Für die VIG,die neben Österreich bisher vor allem in Osteuropa stark vertreten ist,ist es die größte Übernahme der Firmengeschichte. In Deutschland ist sie bisher nur mit der kleinen InterRisk und als Rückversicherer präsent.
»Die Partnerschaft gibt uns die Möglichkeit,als eigenständiges Unternehmen unsere Transformation signifikant zu beschleunigen und damit auch unsere Marktposition weiter zu stärken«,sagte Nürnberger-Vorstandschef Harald Rosenberger. Der Vorstand des lange auf Unabhängigkeit bedachten Versicherers war Anfang des Jahres auf die Suche nach einem Partner gegangen,nachdem er 2024 mit 78,5 Millionen Euro tief in die roten Zahlen gerutscht war. Grund dafür waren vor allem hohe Schäden in der Kfz- und Gebäudeversicherung.
Neben den Österreichern hatten Insidern zufolge auch die Versicherungskammer Bayern (VKB) und die spanische Mapfre den Hut in den Ring geworfen. Die Offerte aus Wien sei aber die höchste gewesen,sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Als der Nürnberger-Vorstand im Mai erstmals öffentlich Erwägungen zu einem Verkauf des Versicherers anstellte,lag die Aktie noch bei 44 Euro,noch Anfang der Woche notierte sie bei 75 Euro. Mehrere Großaktionäre hätten bereits zugesagt,ihre Aktien an die VIG zu verkaufen,hieß es in der Mitteilung,darunter die Münchener Rück (19,1 Prozent),die Versicherungskammer (16,3),die japanische Daido Life (15,0) und die Swiss Re (5,05 Prozent). Die Nürnberger soll nach der Übernahme von der Börse genommen werden,wo sie im Freiverkehrs-Segment Scale notiert ist.
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Die lange Niedrigzinsphase und stark steigende Kosten in der Auto- und Gebäudeversicherung setzen die deutschen Versicherer seit Jahren unter Konsolidierungsdruck. Große Fusionen gibt es aber nur wenige: Zuletzt schlossen sich Barmenia und Gothaer,die Stuttgarter Versicherung und die SDK sowie die Provinzial Rheinland und die Provinzial Nordwest zusammen. Eine Handvoll Versicherer haben stattdessen ihr Geschäft mit traditionellen Lebensversicherungen an Abwickler wie Viridium abgegeben.
hen/Reuters
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