Krise der gesetzlichen Krankenversicherung Arbeitgeber fordern neue Praxisgebühr bei Arztbesuch

2025-08-21 https://www.spiegel.de/wirtschaft/krankenversicherung-arbeitgeber-fordern-neue-praxisgebuehr-bei-arztbesuch-a-9cd9f009-0bec-43f5-9122-79cd003e1fd7 HaiPress

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Ärztin,Patient (Symbolfoto): Gebühr soll unnötige Arztbesuche verhindern

Foto: Uwe Umstätter / Westend61 / IMAGO

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) plädiert für eine neue Art der Praxisgebühr. Geschäftsführer Steffen Kampeter schlug im Politico-Podcast »Berlin Playbook«

eine sogenannte Kontaktgebühr vor,die bei jedem Arztbesuch fällig werden soll. »Wir Arbeitgeber wollen,dass die Krankenversicherungsbeiträge endlich stabil werden. Das bedeutet aber,wir brauchen auch geringere Ausgaben«,sagte er. Ziel der Gebühr sei eine effizientere Patientensteuerung.

Die Gebühr solle vordergründig nicht die Einnahmen der Kassen steigern,sondern unnötige Arztbesuche verhindern und Patienten zu medizinisch sinnvollen Terminen lenken. »Mir geht es nicht primär um die Einnahmen,sondern darum,Ärzte-Hopping zu begrenzen«,erklärte Kampeter. Anders als die frühere Praxisgebühr von 2004 bis 2012,die zehn Euro beim ersten Quartalsbesuch verlangte,würde die Kontaktgebühr bei jedem Termin anfallen.

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Auch Linnemann (CDU) sieht Reformbedarf

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sprach ebenfalls von Reformbedarf. »Wir werden Reformen machen müssen,gerade bei den Sozialversicherungen,weil die Lohnnebenkosten uns abhauen«,sagte er am Rande einer CDU-Klausurtagung in Mainz. Wo genau etwas geändert werden solle,müsse noch geprüft werden. Klar sei jedoch,dass die Sozialversicherungsbeiträge zu hoch seien. »Wir haben keine Probleme mit Bruttolöhnen,sondern mit Nettolöhnen«,sagte er.

Der Sozialverband SoVD wies die Pläne zurück. Die Vorsitzende Michaela Engelmeier nannte die vorgeschlagene Kontaktgebühr »unsolidarisch«. Sie belaste vor allem chronisch Kranke und Menschen mit wenig Geld,die Arztbesuche dann häufiger verschieben würden. Das führe zu verschleppten Erkrankungen und am Ende zu höheren Kosten. Zudem entstehe unnötiger Verwaltungsaufwand in den Praxen.

lkö/dpa

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