2025-08-21 https://www.spiegel.de/wissenschaft/bienen-modifiziertes-futter-koennte-populationen-staerken-a-76ae26d2-37ed-464c-a28d-fe00919dd953 HaiPress
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Bienenvolk (Symbolbild): Ernähren sich von Pollen
Foto: Rodrigo Garrido / REUTERS
Die Nahrungsgrundlage der Honigbiene wird zunehmend eingeschränkt. Schuld daran ist der Mensch,der durch intensive Landwirtschaft und den von ihm verursachten Klimawandel die florale Vielfalt reduziert. Um dem entgegenzuwirken,könnte künftig ein neu entwickeltes Nahrungsergänzungsmittel helfen. Dieses hat ein Forschungsteam um Geraldine Wright von der Universität Oxford entwickelt und die begleitende Studie in der Fachzeitschrift »Nature«
veröffentlicht.
Der wichtigste Bestandteil der Bienenernährung sind Pollen. Sie enthalten spezifische Lipide,sogenannte Sterine,die für die Entwicklung der Insekten unerlässlich sind. Weil immer weniger natürliche Pollen verfügbar sind,füttern Imker ihre Bienen schon heute mit künstlichen Ersatzstoffen aus Proteinmehl,Zucker und Ölen. Das Problem: Diese Ersatzstoffe sind unvollständig,weil sie nicht dieselbe Sterineverbindung wie natürliche Pollen enthalten.
Wright und ihren Kolleginnen und Kollegen ist es gelungen,eine Hefe so zu modifizieren,dass sie eine präzise Mischung aus sechs entscheidenden Sterinen produziert,die Bienen benötigen. Dazu nutzten sie unter anderem die Genschere CRISPR-Cas9. Die Hefe wurde anschließend in die Ernährung von Bienenvölkern integriert und die Entwicklung der Kolonien drei Monate lang beobachtet. Die Ergebnisse:
Am Ende des Untersuchungszeitraums hatten die mit der modifizierten Hefe gefütterten Kolonien bis zu 15 Mal mehr Larven bis zum lebensfähigen Puppenstadium aufgezogen als Kolonien,die ein Kontrollfutter bekamen.
Kolonien,die das angereicherte Futter bekamen,zogen mit größerer Wahrscheinlichkeit bis zum Ende der Testphase weiter Brut auf.
Die Untersuchung lieferte zudem Hinweise,dass Bienen selektiv nur die biologisch wichtigsten Sterine an den Nachwuchs weitergeben.
Die Studie zeige,wie man synthetische Biologie nutzen könnte,um ökologische Herausforderungen zu lösen,sagte Wright. »Die meisten der von Bienen genutzten Pollen-Sterine sind in der Natur nicht in Mengen verfügbar,die kommerziell geerntet werden könnten.« Das mache es unmöglich,ein »ernährungsphysiologisch vollständiges Futter« als Ersatz herzustellen.
– verursacht durch eine Kombination aus Nährstoffmangel,Klimawandel,Milbenbefall,Viruserkrankungen und Pestizidexposition – stellt demnach eine erhebliche Bedrohung für die Ernährungssicherheit und die Biodiversität dar.
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Das neu entwickelte Nahrungsergänzungsmittel könnte eine Möglichkeit bieten,die Widerstandsfähigkeit von Bienenvölkern zu stärken,so die Forschenden. Es könnte schon innerhalb von zwei Jahren verfügbar sein. Noch sind jedoch weitere Versuche notwendig,um die langfristigen Auswirkungen des Mittels auf die Bienenvölker zu bewerten.
atr
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