Stadtbäumen durch die Trockenheit helfen

2025-08-20 HaiPress

Stadtbäume leiden sehr unter Hitze und Trockenheit. Der BUND beschreibt,wann es sinnvoll ist,ihnen zu helfen und gibt Tipps,was Bürger*innen konkret tun können.

Ohne Bäume wäre das Leben in Städten im Sommer kaum erträglich. Sie spenden Schatten und lassen die Umgebungstemperatur durch Verdunstung spürbar sinken. Für Bäume ist der Lebensraum Stadt jedoch ein Extremstandort. Die meisten von ihnen haben mit Bodenverdichtung,zu kleinen Baumscheiben (freier Bereich um den Baum),Nährstoffarmut und Belastung durch Schadstoffe zu kämpfen. Dazu kamen in den vergangenen Monaten Hitze und Trockenheit. Der Regen im Juli verbesserte die Situation leider nur kurzfristig.

Insbesondere junge Bäume oder Flachwurzler kommen nicht an das Grundwasser heran und sind deshalb oftmals auf zusätzliche Wasserversorgung angewiesen.

Wie erkenne ich durstige Bäume?

Wenn ein Baum mehrere Trockensommer nacheinander erlebt,wird er geschwächt. Daher ist es wichtig,rechtzeitig zu handeln. Zeigt ein Baum erste Anzeichen von Trockenstress,kann Gießen noch helfen. Trockenstress erkennt man daran,dass sich die Blätter einrollen und vergilben. In letzter Konsequenz werden sie abgeworfen. Ab diesem Punkt ist eine Hilfestellung durch Wasserzufuhr nicht mehr sinnvoll,da mit dem Laub auch das Potenzial zur Wasseraufnahme verloren geht und er höchstwahrscheinlich abstirbt.

„Durch die anhaltende Trockenheit werfen selbst gesunde Bäume ganze Äste ab,sogenannte Grünastbrüche. Das kann zu einer Gefahr für Menschen und Tiere werden“,beschreibt Daniel Hoffmann,Forstwirt und BUND-Ehrenamtlicher aus Straubenhardt.

Wann sollte ich eingreifen?

Bei einer langanhaltenden Trockenperiode brauchen vor allem jüngere Bäume Unterstützung,da sie sich noch nicht über tiefe Wurzeln mit Wasser versorgen können. Aber Achtung: Stehen noch Pflanzstäbe,kümmert sich bereits eine Pflegefirma um die jungen Bäume.

Auch ältere Stadtbäume brauchen unter Umständen Hilfe,wenn sie für ihre Größe zu wenig Platz für Wurzeln haben oder schlecht an Wasser herankommen. Eine sehr kleine Baumscheibe kann ein Hinweis darauf sein.

„Bevor Naturschützer*innen auf eigene Faust Stadtbäume gießen,sollten sie beim städtischen Grünflächenamt nachfragen,ob Unterstützung gewünscht ist und ob es etwas zu beachten gibt“,rät Daniel Hoffmann,„beispielsweise darf bei Lehmböden nicht zu viel gewässert werden.“

Wie kann ich Straßenbäumen helfen?

Bürger*innen können die Kommunen und Städte nach Rücksprache beim Gießen in besonders trockenen Perioden zeitweise unterstützen. Einige Orte und Bezirke organisieren offizielle Gießpatenschaften. In dem Fall finden sich meist auf den Internetseiten der Grünflächenämter Infos,welche Empfehlungen vor Ort gelten.

Gießen Sie in der Trockenphase regelmäßig etwa einmal die Woche. Die Grünflächenämter können Ihnen mitteilen,wie viel Wasser die jeweilige Baumart in etwa benötigt.

Es ist nicht sinnvoll,häufig kleine Mengen zu gießen,da das Wasser nicht tief einsickert und der Baum angeregt wird,oberflächlich zu wurzeln.

Es ist es hilfreich,die Erde um den Baum zuerst langsam anzufeuchten,damit sie das Wasser besser aufnimmt.

Gießringe um den Baum können das Wasser länger in Baumnähe halten. Oftmals ist ein Ring aus Erde ein paar Handbreit vom Stamm entfernt rund um den Baum schon ausreichend.

Am besten wässert man frühmorgens oder spät am Abend,wenn es nicht mehr so heiß ist.

Nutzen Sie möglichst Regen- und Brauchwasser. Einige Städte haben zusätzlich öffentliche Wasserpumpen.

Achten Sie auf Sparsamkeit mit der Ressource Trinkwasser.

Wie kann ich etwas in meiner Gemeinde bewirken?

Der Erhalt von Straßen- und Parkbäumen durch Städte und Kommunen ist eine der wichtigsten Anpassungsmaßnahmen an die Klimaerwärmung. Neben der Nothilfe empfiehlt der BUND,direkte Verbesserungsvorschläge für den langfristigen Schutz grüner Infrastruktur direkt an Abgeordnete,Bürgermeister*innen und Gemeinderät*innen zu schicken. Auch Vermieter*innen verwalten große Flächen und können aktiv angesprochen werden. Machen Sie vor Ort klar,dass eine aktive Pflege sich auch wunderbar mit anderen Maßnahmen zum Klimaschutz verbinden lassen kann:

die Entsiegelung von Wegen und Plätzen,um mehr Wasser im Boden zu speichern,

das Aufstellen von Regenwassertanks zum Gießen,

die Vergrößerung von Baumscheiben und Grünstreifen,um Bäumen mehr Raum zu geben

und die dauerhafte Bepflanzung mit geeigneten heimischen Bodendeckern,die den Boden vor Verdunstung schützen und Insekten Futter und Heimat bieten.

Ursache für zunehmende Hitze und Trockenheit

Durch den sich beschleunigenden Klimawandel werden die Sommer in Deutschland langfristig immer trockener und heißer,wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung warnt. „Es ist wichtig,die Folgen der Erderhitzung für Menschen,Tiere und Pflanzen abzumildern“,erklärt Daniel Hoffmann. „Um langfristig die Lebensbedingungen auf der Erde zu erhalten,müssen wir Menschen unbedingt dafür sorgen,dass die globale Temperaturerhöhung 1,5 Grad nicht überschreitet.“   


Weitere Informationen:

ÖkoTipps rund um die Sommerzeit

BUND-Webseite zum Klimaschutz in Baden-Württemberg

PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND),Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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