2025-11-24 https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/lebensmittelhandel-monopolkommission-warnt-vor-wachsender-machtkonzentration-im-handel-a-f93b201a-ce8c-41bd-b847-06fa7c4f68bd HaiPress

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Kürbisernte in Bayern
Foto: Michael Bihlmayer / CHROMORANGE / picture alliance
Die Schere zwischen Erzeugerpreisen und Verbraucherpreisen geht auseinander,die Gewinnspannen von Herstellern und Lebensmittelhändlern wachsen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten der Monopolkommission. Sie warnt vor einer Machtkonzentration des Handels zulasten von Landwirten und Konsumenten.
Daten zeigen laut den Experten,dass in Deutschland Nahrungsmittelpreise in den vergangenen Jahren im Vergleich zu anderen EU-Ländern viel schneller gestiegen sind. Die Landwirtschaft profitiere aber immer weniger von steigenden Verbraucherpreisen. So hätten sich etwa Milcherzeugnisse im Supermarkt in den vergangenen Jahren deutlich stärker verteuert als die Erzeugerpreise.
Umgekehrt kommen demnach Kostensenkungen den Verbrauchern nur unvollständig zugute. Während steigende Erzeugerpreise vom Handel schnell an Verbraucher weitergegeben werden,geben die Supermarktpreise wiederum bei sinkenden Erzeugerpreisen nicht in gleichem Maße nach,kritisieren die Gutachter.
Diese Entwicklungen seien typisch für oligopolistische Märkte,sagte Tomaso Duso,Vorsitzender der Monopolkommission. »Alles deutet auf eine geschwächte Wettbewerbssituation hin.«
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Zugleich sprach sich die Kommission ausdrücklich gegen Mindestpreise oder Preisobergrenzen aus. Diese seien in der Praxis anfällig für die Einflussnahme durch Lobby‑ und Interessengruppen und erforderten einen hohen bürokratischen Aufwand. Das überwiege die potenziellen Vorteile eindeutig.
Die Untersuchung des Beratungsgremiums wurde 2024 von der damaligen Bundesregierung beauftragt. Hintergrund waren die Bauernproteste und gestiegene Lebensmittelpreise. Die Monopolkommission ist unabhängig und berät die Politik zu Wettbewerbspolitik,Wettbewerbsrecht und Regulierung.
mmq
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