Geislingens Oberbürgermeister Ignazio Ceffalia warnt vor Folgen geplanter Einsparungen im Sozialbereich

2025-11-05 HaiPress

Über den eingebrachten Haushaltsentwurf der Landkreisverwaltung zeigt sich die Geislinger Stadtverwaltung besorgt. Oberbürgermeister Ignazio Ceffalia warnt vor den geplanten Einsparungen: „Wir haben uns alle Zahlen genauer angesehen. Die angekündigten Kürzungen bei den sogenannten Freiwilligkeitsleistungen würden uns erheblich treffen. Sie gefährden die soziale Infrastruktur unserer Stadt,die mit der höchsten Migrationsquote im Landkreis besonders gefordert ist.“

Zwar erkenne Ignazio Ceffalia die Notwendigkeit von Sparmaßnahmen grundsätzlich an,er mahnt jedoch zu einer ausgewogenen Verteilung: „Natürlich ist Sparen nötig,aber es sollte mit Augenmaß geschehen. Es müssen Wege gesucht werden,die Kinder,Jugendliche und Familien möglichst wenig belasten.“

Von den Kürzungen betroffen wären insbesondere die Bereiche Schulsozialarbeit,Jugendarbeit und Familientreffs. „Wenn der Landkreis seine Förderung einstellt,müssten wir rund eine halbe Million Euro zusätzlich aufbringen,um diese wichtigen Angebote fortzuführen. Diese Summe belastet uns enorm“,erklärt der Oberbürgermeister.

Schon jetzt übernehme die Stadt deutlich mehr Kosten,als ursprünglich vorgesehen. Ein Beispiel: „Bei der Schulsozialarbeit war vereinbart,dass Stadt,Kreis und Land jeweils ein Drittel tragen. Inzwischen übernehmen wir bereits rund zwei Drittel,weil die Kosten – etwa für Personal – stark gestiegen sind“,sagt Ignazio Ceffalia.

Auch die jüngsten Entwicklungen im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) im Gesundheitszentrum Helfenstein bereiten dem Oberbürgermeister Sorge: „Die Reduzierung der Öffnungszeiten wirkt sich spürbar auf die medizinische Versorgung vor Ort aus. Das MVZ ist ein wichtiger Bestandteil unseres Gesundheits- und Wirtschaftsstandorts.“

Zusätzlich steht der städtische Haushalt unter Druck durch die stetig steigende Kreisumlage,eine Abgabe,die kreisangehörige Städte sowie Gemeinden an den Landkreis zahlen,um die Finanzierung von übergemeindlichen Aufgaben zu sichern. Zwar wolle die Landkreisverwaltung den Hebesatz stabil bei 36 Prozent halten,dennoch steige die absolute Summe für die Stadt Geislingen an der Steige erheblich:

Im Jahr 2020 zahlte die Stadt noch 13,9 Millionen Euro,2025 sind es 18,2 Millionen Euro – und 2026 sogar fast 20 Millionen Euro,also 1,8 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. „Die Belastung wächst stetig,während gleichzeitig Förderungen zurückgehen sollen. Das stellt uns vor große Herausforderungen“,erklärt Ignazio Ceffalia.

Der Geislinger Oberbürgermeister richtet einen eindringlichen Appell an die Kreisräte,die geplanten Einsparungen zu überdenken: „Einer bunten Stadt wie Geislingen tut ein solcher Kahlschlag nicht gut. Die Landkreisverwaltung unterschätzt die langfristigen Folgen – insbesondere für die psychische Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen. Wir dürfen die Fehler der Corona-Zeit nicht wiederholen.“

Ignazio Ceffalia betont zugleich,dass er sich der schwierigen Haushaltslage bewusst ist: „Ja,wir stehen alle vor großen Herausforderungen. Aber wir haben auch eine Verantwortung. Gerade deshalb ist es wichtig,im Dialog zu bleiben und nach Wegen zu suchen,die alle Seiten mittragen können. Eine starke Stadt – und Geislingen ist die zweitgrößte im Landkreis – stärkt auch den Landkreis.“

Ignazio Ceffalia ruft zu einem gemeinsamen Vorgehen der Kreisräte auf: „Noch besteht die Chance,diesen Kurs zu korrigieren. Ich bitte die Kreisrätinnen und Kreisräte,sich mit aller Kraft dafür einzusetzen,dass die sozialen Angebote erhalten bleiben – im Interesse der Kinder,Jugendlichen und Familien in unserem Landkreis.“

PM Stadt Geislingen an der Steige

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