2025-08-14 https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/alleinerziehende-staat-zahlt-mehr-als-drei-milliarden-unterhaltsvorschuss-a-a91d16eb-591f-4ce0-b4e1-5fbc4427922e HaiPress
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In Deutschland leben 1,7 Millionen Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern
Foto: Eriko Koga / Getty Images
Bund und Länder haben im vergangenen Jahr rund 3,2 Milliarden Euro Unterhaltsvorschuss an alleinerziehende Familien gezahlt. Das geht aus Daten des Bundesfamilienministeriums hervor. Im Jahr 2023 lagen die Zahlungen noch bei knapp 2,7 Milliarden Euro – damit stiegen sie um rund 551 Millionen Euro.
Dem Bericht zufolge konnten die Behörden nur einen kleinen Teil der Summe von den unterhaltspflichtigen Eltern zurückholen. Die sogenannte Rückgriffquote lag 2024 bei 17 Prozent,was etwa 545 Millionen Euro entspricht. Damit ist die Quote gegenüber dem Vorjahr zwar leicht gesunken,liegt aber insgesamt im Schnitt der vergangenen sieben Jahre.
Ein Unterhaltsvorschuss kann beantragt werden,wenn der andere Elternteil keinen oder nicht ausreichend Unterhalt zahlt. Der Staat versucht,die gezahlten Beträge dann wieder von dem säumigen Elternteil zurückzufordern. In der Praxis gelingt dies jedoch nur selten. Die Kosten für den Vorschuss tragen Bund und Länder gemeinsam,wobei der Bund 40 Prozent übernimmt.
Laut dem Bundesfamilienministerium handelt es sich bei den staatlichen Vorschusszahlungen überwiegend um sogenannte »Ausfall-Leistungen«. Diese Leistungen fließen vor allem an Kinder,deren unterhaltspflichtige Eltern zu wenig verdienen,um ausreichenden Unterhalt zu zahlen,teilte das Ministerium der Nachrichtenagentur dpa auf Anfrage mit. Viele von ihnen seien im unteren Einkommenssegment tätig und gegenüber mehreren Kindern unterhaltspflichtig. Ziel der Bundesregierung sei es deshalb,»durch gute Arbeits- und Betreuungsbedingungen Eltern zu ermöglichen,selbst für ihre Kinder zu sorgen«.
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Kinder haben ein Recht auf Unterhalt,Mütter ein Recht auf Würde – Streit,Erpressung,Machtspiele – Unterhaltszahlungen werden viel zu häufig als Druckmittel nach der Trennung missbraucht. Eine Reform im Interesse der Kinder muss her.
Mapa,ich bin stolz auf uns – Früher schämte sich unsere Autorin,wenn jemand wissen wollte,wo mein Vater ist. Heute ist sie vor allem wütend,denn sie findet: Mutter-Kind-Familien sollten endlich mehr Anerkennung erfahren – gesellschaftlich wie politisch.
»Ich bin zu einer Übermutti geworden« – Thomas Kodura,48,zieht seine zwei Kinder allein groß,seit seine Frau vor fünf Jahren gestorben ist. Dass er oft mit seiner Rolle hadert,liegt auch an Vorurteilen gegenüber Vätern.
dpa/lak
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