2025-07-25 IDOPRESS
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Kunden in einem Lidl-Supermarkt
Foto: Markus Scholz / picture alliance / dpa
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat den Discounter Lidl wegen einer umstrittenen Rabattaktion verklagt. Die Angebotswerbung sei wettbewerbswidrig und führe Verbraucher in die Irre,heißt es in der Klageschrift,die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Die Verbraucherschützer wollen mit der Unterlassungsklage erreichen,dass Lidl nicht mehr mit dem Slogan »Sofort dauerhaft 500 Produkte günstiger« werben darf.
Zuständig ist wegen Lidls Firmensitz das Landgericht Heilbronn. Das Unternehmen wollte sich auf Nachfrage nicht äußern. Die Klage sei nicht bekannt.
Lidl hatte Ende Mai angekündigt,mehr als 500 Einzelartikel im Sortiment dauerhaft im Preis zu senken. Der Lebensmittelhändler warb mit der »größten Preissenkung seiner Geschichte«. Einzelne Artikel würden um bis zu 35 Prozent reduziert. Welche Produkte genau günstiger werden sollten,ließ Lidl jedoch offen.
Armin Valet,Lebensmittel-Experte von der Verbraucherzentrale Hamburg,kritisiert das: »Es ist völlig unklar,welche Produkte im Preis sofort dauerhaft reduziert wurden. Wer mit so konkreten Zahlen und Versprechen wirbt,muss sie auch belegen.« Eine vollständige Liste liege aber nicht vor. Die beworbenen Preisreduzierungen glichen die enormen Preissteigerungen der vergangenen Jahre bei Weitem nicht aus. Die Kunden seien auf klare und verlässliche Informationen angewiesen.
Lidl wies diese Vorwürfe zurück. Das Unternehmen erklärte,die Zahl 500 beziehe sich auf die Anzahl der in Deutschland reduzierten Einzelartikel. Die Aktion umfasse sowohl bundesweite als auch regionale Preisanpassungen. Die Verbraucherschützer monieren,dass diese Angaben für Kunden ausschließlich in einer Fußnote zu finden seien.
Die Preisvergleichsapp Smhaggle konnte bei Lidl gerade einmal gut 270 reduzierte Produkte identifizieren. Laut einer Auswertung von mehr als 640.000 Kassenbons sparen Kunden durch die Rabattaktion kaum nennenswert.
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Die Aktion zeigte dennoch Wirkung. Nach Lidls Ankündigung zogen die anderen großen Handelsketten nach und passten ihre Preise an.
hen/dpa
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