2025-07-24 https://www.spiegel.de/wirtschaft/gewerkschaft-will-oettinger-brauerei-in-braunschweig-retten-a-0a9bcb2f-5f02-4729-9052-e9cf7b2f03c2 HaiPress
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Eine Kiste Oettinger-Bier
Foto: Peter Steffen / dpa
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wehrt sich gegen die geplante Schließung der Oettinger-Brauerei in Braunschweig. »Wir lassen uns nicht mit Worten abspeisen. Zusammen mit dem Betriebsrat werden wir alles dafür tun,den Standort zu erhalten«,sagte Gewerkschaftssekretär Alexander Nimptsch.
Oettinger hatte mitgeteilt,die Produktion in Braunschweig im Laufe des Frühjahrs 2026 einzustellen und auf die Standorte Oettingen und Mönchengladbach zu verlagern. Rund 150 Stellen sind betroffen. Teile der Logistik sowie die Materialwirtschaft sollen aber in Braunschweig bestehen bleiben.
Als Gründe für die Entscheidung nannte das Unternehmen sinkende Absätze und veraltete Technik. Nimptsch warf dem Unternehmen mangelnde Transparenz vor: »Der Betriebsrat wurde im Vorfeld nicht gesondert informiert,das hat für viel Verärgerung gesorgt.«
Aus Sicht der NGG ist der Standort weiterhin betriebswirtschaftlich sinnvoll. »Braunschweig ist ein leistungsfähiger Standort. Er braucht Investitionen – aber das gilt aktuell für viele Brauereien in Deutschland«,so Nimptsch. »Wenn Oettingers Produktsortiment funktioniert,spricht nichts dagegen,dass auch in Braunschweig produziert wird – der Standort ist logistisch zentral für Norddeutschland.«
Die Brauerei in Braunschweig wurde 1871 gegründet. Oettinger hatte die frühere Feldschlößchen-Brauerei 2009 von Carlsberg übernommen.
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Der branchenweite Verlust von rund 2,3 Millionen Hektolitern von Januar bis Mai gegenüber dem Vorjahreszeitraum fällt laut Veltins etwa doppelt so hoch aus wie der übliche Jahresrückgang im schrumpfenden Markt. Allein in Nordrhein-Westfalen habe der Markt mehr als 400.000 Hektoliter verloren. Selbst im Pandemiejahr 2021 mit Coronalockdown sei in dem Zeitraum mehr Bier verkauft worden. Die Branche werde den unerwartet hohen Rückgang im weiteren Jahresverlauf 2025 kaum aufholen können.
hej/dpa
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