2025-07-21 IDOPRESS
Frau Regierungspräsidentin,Kreisrätinnen und Kreisräte; Ihnen gilt mein Gruß in besonderer Weise,Sie sind die Repräsentanz der Bürger dieses Landkreises! Abgeordnete des Bundestags aus dem Wahlkreis Göppingen: Herren Abgeordnete Färber und Goßner. Abgeordnete des Landtags aus dem Landkreis Göppingen: Frau Ministerin Razavi,Frau Schweizer,Frau Cataltepe und Herr Scheer.
Landräte und Vertretungen aus den Landratsämtern,stv. meinen früheren „Chef“ LR Scheffold
Landrat a.D. Franz Weber mit Gattin Oberbürgermeister und Bürgermeister: stellvertretend dafür Herrn BM Kersting (Verband baden–württ. Bürgermeister und Bürgermeisterinnen,KV Göppingen),Regionalräte,Behördenvertreter,Personalrat (Frau Personalratsvorsitzende Wagner),Geschäftsführer,Mitarbeiter,unser höchster Schatz,Vertreter der Kirchen,der Gesellschaft,der Medien.
Ein Freitagnachmittag im Sommer. Sie schenken mir,Sie schenken uns Ihre Zeit. Ich freue mich über jeden Einzeln von Ihnen. Danke,dass Sie gekommen sind.
Grußworte sollten kurz sein. Ich möchte dies für meine Amtszeit so halten und deswegen möchte ich mich auf weniges begrenzen.
Mit dem Amtseid in der Öffentlichkeit wird der letzte Schritt einer demokratischen Wahl vollzogen. Die Verantwortung – gemeinsam mit dem Kreistag – für die Menschen im Stauferlandkreis wurde mir übertragen. Dafür bin ich Ihnen,werte Mitglieder des Kreistags,stellvertretend für die Bürgerschaft des Landkreises,dankbar. Aus diesem Vertrauen heraus möchte ich mit Ihnen gemeinsam den Landkreis Göppingen zum Besten entwickeln.
Vor wenigen Wochen erhielt ich die Ernennungsurkunde. Der stv. Vorsitzende,Herr Rapp,überreichte mir dazu einen Zauberstab,für alle die Ziele,die ich anstrebe und bei denen etwas Magie bei der Umsetzung
hilfreich sein könnte:
die Geschäftsführung des ALB FILS KLINIKUMS so begleiten,so dass sie die große Ambition der schwarze Null beim Klinikdefizit schnell erreicht,
dafür sorgen,dass die Kreisumlage unseren Städten und Gemeinden Luft zum Atmen lässt,
ein neues Miteinander im Landkreis herstellen,
den Ausbau der A 8 und B 10 mitanschieben. Und vieles mehr…
So etwas hätte ich gerne und es wird den vielen Amtsträgern und Verantwortlichen hier im Raum gleich gehen. Für all die Wunder,wenn politische Kraft alleine nicht ausreicht. Aber es schloss sich bei der Übergabe der Urkunde etwas an,was mich sehr bewegt hat. Alle Fraktionschefs im Kreistag (ich schließe die
Einzelkreisräte gedanklich ein) haben gemeinsam einen großen Schlüssel,einen Hefezopf–Schlüssel,hereingetragen und mir sinnbildlich übergeben.
Alle zusammen! Egal welcher politischer Färbungen – was für ein schönes Bild! Was für ein ansprechendes Zeichen.
Später am Abend,auf der Rückfahrt zwischen Kuchen und Geislingen auf der B 10 – von der ich hoffe,dass sie am Ende meiner Amtszeit ausgebaut ist,Frau Regierungspräsidentin – habe ich über diesen Moment der
Schlüsselübergabe nachgedacht. Ich habe dieses gemeinsame Handeln der Fraktionen als Signal der Einigkeit,als Signal des Zuspruchs und als Auftakt für ein neues Miteinander im Landkreis gewertet. Der Gedanken der Schlüsselübergabe ist es wert,näher beleuchten zu werden. In grandioser Weise wird der Gedanke dargestellt in der Sixtinische Kapelle auf einem Bild von Pietro Perugino. Hier erhält Petrus den Schlüssel von Gott. Damit wird die biblische Geschichte des Papsttums und seine Leitungsfunktion begründet. Nun bin ich kein Papst und kein König,nichts liegt mir ferner als das. Ganz im Gegenteil verstehe ich mich als Arbeiter in den Tälern und Höhen des Landkreises Göppingen für Sie,die Bürger,repräsentiert durch den Kreistag. Aber das Bild der Schlüsselübergabe spricht dennoch gerade auch in unsere Zeit:
Egal ob bei neuen Gebäuden oder der Übernahme eines Amtes,es wird ein Schlüssel übergeben. Das Symbol ist vieldeutig. Zunächst geht es sicherlich um den Zutritt zum Gebäude und zu den Menschen,die darin leben oder arbeiten. Aber die Schlüsselübergabe bedeutet mehr. Eben nicht nur die Möglichkeit des Abschließens,sondern auch die Möglichkeit des Eröffnens,des Ermöglichens,des Aufschließens. So möchte auch ich arbeiten. Ich möchte Möglichkeiten eröffnen,und in Teilen neue Wege beschreiten
Meine Damen und Herren,ein Schlüssel öffnet Türen und schafft damit neue Wege. Er ist ein Symbol für die ermöglichende Verwaltung im Landkreis,die wir sein wollen: Die Bürger,ihre Ideen,ihre Kreativität und ihre Schaffenskraft nicht ausschließt,sondern ihnen – im Rahmen der Gesetze – ermöglicht.
Das Bild in der Sixtinischen Kapelle bedeute nicht in erster Linie die Übergabe von Macht,sondern die Übergabe und Übernahme von Verantwortung! Sie haben mir die Verantwortung übergeben. Mit dem
Schlüssel wird also ein Auftrag ausgesprochen,den Landkreis verantwortungsvoll und zum Wohle seiner Bürgerinnen und Bürger zu verwalten und gestalten.
Keine einfachen Zeiten für uns alle. Strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft und der Gesellschaft – eine Zeit der Krisen. Dennoch würden uns 99 % der Weltbevölkerung beneiden. Und wir glauben an uns und
gemeinsam können wir stärker aus diesen Krisen kommen,wenn wir hart arbeiten und mit Zuversicht unsere Arbeit machen. Ich möchte der Verantwortung des Schlüssels gerecht werden. Und die Arbeit mit einem offenen Ohr und einem hörenden Herzen angehen!
Erlauben Sie,dass ich beim Bild der Schlüsselübergabe verbleibe. Wenn wir den Schlüssel als Moment der Eröffnung und der Möglichkeiten sehen,so wende ich mich auch an die Gäste. Dies gilt allen,die anwesend
sind: politische Vertreter aus den Parlamenten,Kolleginnen und Kollegen Landräte,Oberbürgermeister,Bürgermeister und Vertreter der Gesellschaft,der Kirchen.
Der Landkreis Göppingen möchte sich noch weiter öffnen und Ihnen noch stärker zuwenden. Wir suchen in einer hochkomplexen Welt die Zusammenarbeit. Ob in der Wirtschaftsförderung,beim ÖPNV oder dem Abfall,der Digitalisierung: warum sollte jeder von uns alleine arbeiten?
Lassen Sie uns das angehen!
Die Schlüsselübergabe durch die Fraktionen im Kreistag in einem Moment der Einigkeit bedeutet nicht,dass wir nicht um die Sache ringen dürfen. Zu viel wurde in den vergangenen Jahren in Deutschland unter dem Label der Alternativlosigkeit oder einer kulturellen Hegemonie bestimmter Meinungen nicht ausreichend diskutiert.
Das Ringen um die beste politische Lösung darf auch in diesem Kreistag Raum einnehmen. Roman Herzog hat einmal vom Streit als einem Prinzip des Lebens gesprochen und die Wichtigkeit der gesellschaftlichen
Auseinandersetzung betont. Ob Abriss einer alten Klinik,ob Haushaltskonsolidierungen im Spannungsfeld von Kürzung oder Erhöhung der Kreisumlage. Der Diskurs gehört zur Demokratie dazu. Schlüsselinhaber und Schloss müssen passen. Sie haben unterschiedliche Rollen. Ein Schloss gibt die notwendige Fassung und legt damit den grundsätzlichen Maßstab. In jedem Fall müssen beide einen gewissen Spielraum haben. Und Schlüssel und Schloss funktionieren dann am besten,wenn sie nicht nach strengster deutscher Feinmechanik gebaut sind und jedes Sandkorn beide zum Blockieren bekommt. Der Schlüsselinhaber benötigt etwas Spielraum,um den Weg in die Zukunft aufzuschließen. Das Zusammenwirken zwischen Schlüssel und Schloss ist dann am erfolgreichsten,wenn diese grundsätzlichen Abgrenzungen
gewahrt werden.
Und noch eine Erfahrung gehört zur Schlüsselsammlung,die jeder und jede von uns privat oder dienstlich besitzt: Wer neu ist in einem Haus,der bekommt die Schlüssel,die er braucht,um seine Aufgaben zu erfüllen und in die Räume zu kommen,die ihm gewidmet sind. Er bekommt nicht die Schlüssel für alle Türen. Das ginge gar nicht,es wäre eine Überforderung.
Auch als Landkreis wollen wir künftig stärker im Auge behalten,welche Türen zu uns gehören,welche Aufgaben – und wo andere zuständig sind: Bund und Land,Städte und Gemeinden,die Bürgerschaft oder unsere Unternehmen mit den womöglich besser passenden Schlüsseln.
Lassen Sie uns letztmals zum Bild der Schlüsselübergabe zurückkehren. Auf einem anderen Bild in der Sixtinischen Kapelle,von Michelangelo,taucht der Schlüssel als Motiv abermals auf. In dieser Szene gibt der
Papst den Schlüssel an Gott zurück. Das Bild der Rückgabe erinnert mich an unser Demokratieprinzip. Auch am Beginn meiner Amtszeit ist mir klar: Wir leiten und arbeiten auf Zeit. Wir tragen Verantwortung auf Zeit. Wenn wir dieses Bild der Rückgabe des Schlüssels,den Sie mir übergeben haben,weiterdenken,so heißt dies,dass wir als gewählte Vertreter nach dem Ende unserer Amtszeit Rechenschaft ablegen müssen. Und wenn wir es gut gemacht haben,dann können wir den Schlüssel guten Gewissens zurückgeben.
Auf Michelangelos Motiv,zugegeben aus der Szenerie des „Höllensturz“ ist der Schlüssel bei der Rückgabe zerbrochen. Erschreckend zunächst,aber für mich bedeutet es,dass ich mich nach 8 Jahren fragen lassen
muss: Habe ich den Schlüssel richtig und gut eingesetzt? Ist,um das Bild auf uns zu übertragen,der Landkreis einiger,wirtschaftsstärker und sind die Menschen glücklicher?
Unser Schlüssel wird nicht zerbrochen sein. Mit einem neuen Miteinander möchte ich,dass,wenn ich den Schlüssel und damit die Verantwortung für den Landkreis Göppingen,diesen wunderschönen Stauferlandkreis zurückgebe,er noch schöner,einiger,wirtschaftsstärker,geschlossener und widerstandsfähiger ist als jetzt.
Alle von nah und fern lade ich ein,mit mir zusammen das Beste für den Stauferlandkreis und unsere Region zu erreichen.
Vielen Dank.
PM Landratsamt Göppingen
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