2025-06-06 IDOPRESS
Beim letzten Stadtfest in Geislingen erregte nicht die Band die meiste Aufmerksamkeit,sondern ein Fußballverein – mit einem farbigen Nebelspiel zur Vereinsfeier. Kein großer Aufwand,kein riesiges Budget. Aber: maximale Wirkung. Wer heute junge Menschen erreichen oder Aufmerksamkeit auf ein Anliegen lenken will,muss nicht lauter,sondern smarter sein. Wie lassen sich kleine Aktionen eindrucksvoll gestalten,ohne dabei Sicherheitsvorgaben zu verletzen?
Wenn’s mehr sein soll als eine Hüpfburg
Ein Vereinsfest,ein Jubiläum oder eine Projektwoche – oft wird geplant,organisiert,vorbereitet. Und am Ende? Stehen dieselben Biertische,dieselbe Anlage,dieselbe Deko wie im Vorjahr. Viele Gruppen aus dem Landkreis Göppingen suchen nach neuen Wegen,sich sichtbar zu machen – aber ohne die Nerven zu verlieren,weil Genehmigungen,Vorschriften und Kosten schnell überfordern. Hier beginnt die kreative Herausforderung: Wie lässt sich mit vertretbarem Aufwand eine Aktion gestalten,die nicht nur intern gut ankommt,sondern auch im Gedächtnis bleibt?
Einige haben längst neue Wege eingeschlagen. Beim Jugendfußballspiel des TSV Süßen etwa sorgte eine bunte Choreografie vor Anpfiff für Gesprächsstoff – mit Rauch in Vereinsfarben,gezieltem Soundeffekt und einer klaren Botschaft. Der Aufwand: überschaubar. Der Effekt: massiv. Wichtig ist dabei,im Vorfeld abzuklären,was erlaubt ist – und was nicht. Wer beispielsweise Rauchbomben kaufen will,sollte sichergehen,dass diese für den öffentlichen Einsatz zugelassen sind und keine pyrotechnische Genehmigung erfordern.
Visuelle Wirkung mit wenig Budget erzeugen
In Zeiten von Social Media spielt der visuelle Reiz eine zentrale Rolle – auch im Vereinsumfeld. Was sich gut fotografieren oder filmen lässt,verbreitet sich. Und was sich verbreitet,bleibt hängen. Immer mehr Jugendhäuser,Kulturgruppen und Sportvereine setzen deshalb gezielt auf visuelle Elemente,die mit einfachen Mitteln starke Bilder erzeugen: LED-Leuchtmittel,Lichtinstallationen,Schattenwände oder temporäre Street-Art gehören längst zum Repertoire.
Ein gutes Beispiel liefert die Theatergruppe eines Gymnasiums aus Göppingen: Statt klassischem Bühnenbild arbeiteten die Jugendlichen mit Projektionen und Farbeffekten,erzeugt mit LED-Strahlern und Nebelmaschinen. Die Technik wurde nicht gekauft,sondern über einen regionalen Jugendfond gefördert. Genau solche Mischungen aus Kreativität und Pragmatismus sind es,die Veranstaltungen heute lebendig machen – auch jenseits großer Etats.
Jugendliche einbinden statt nur „bespaßen“
Kreative Veranstaltungsplanung bietet die seltene Gelegenheit,Jugendliche nicht bloß als Zielgruppe zu behandeln,sondern als Teil des aktiven Geschehens. Wer Jungen und Mädchen die Möglichkeit gibt,bei der Gestaltung von Projekten mitzuwirken – sei es beim Bühnenaufbau,bei der Auswahl von Effekten oder der Regie hinter der Kamera – schafft mehr als schöne Erinnerungen. Er fördert Verantwortung,Eigeninitiative und ein Gefühl von Bedeutung. Denn Jugendliche spüren genau,ob sie ernst genommen oder lediglich „unterhalten“ werden sollen.
In Heiningen hat ein Jugendtreff diese Haltung in die Praxis umgesetzt: Eine Fotoaktion mit Farbnebel,Bannern und Lichteffekten wurde komplett von den Jugendlichen selbst geplant,vorbereitet und umgesetzt. Vom ersten Brainstorming bis zum letzten Bild – nichts wurde ihnen vorgegeben. Unterstützt wurde die Gruppe lediglich durch einen Jugendsozialarbeiter,der technische Fragen klärte und Sicherheitshinweise gab. Das Ergebnis: Eine beeindruckende Bilderreihe mit klarer Botschaft,die nicht nur auf Social Media gut funktionierte,sondern auch beim Maientagsumzug gezeigt wurde.
Vom Mitdenken zum Mitgestalten
Solche Aktionen wirken weit über das eigentliche Projekt hinaus. In einer Göppinger Berufsschule zum Beispiel entwickelten Schüler eine Videoreihe zum Thema „Handwerk und Klima“,in der sie ihre Mitschüler interviewten,Betriebe besuchten und kurze Clips selbst schnitten. Der Unterschied zur üblichen Projektarbeit? Sie durften das Equipment selbst wählen,Inhalte selbst bestimmen und den Schnitt eigenständig umsetzen. Für einen Clip nutzten sie farbige Nebeleffekte,um Statements visuell zu unterstreichen – eine Idee,die sie selbst recherchiert hatten. Der Hinweis kam übrigens über einen älteren Bruder,der wusste,wo man sicher und legal Rauchbomben kaufen kann.
Auch beim Jugendclub in Süßen entstand aus einer einfachen Idee ein mehrfach ausgezeichnetes Projekt: Dort kombinierten Jugendliche ein Graffiti-Workshop-Wochenende mit einer Live-Musik-Bühne und bauten das Event selbst auf – inklusive Social-Media-Kampagne und Sponsorenanfrage. Das Projekt war laut Betreuern erfolgreicher als viele professionelle Angebote zuvor. Der Grund: Es war ihr Projekt,ihre Bühne,ihr Statement.
PM
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